Von Diktatoren und Keimen

Altötting-Burghausen | 05. Juli 2025 | ANA vom 5.07.2025
Lions-Club Altötting-Burghausen verleiht die Seminararbeitspreise 2025 Burghausen. Alljährlich prämiert der Lions-Club Altötting-Burghausen die besten Seminararbeiten der Gymnasien und der Berufsoberschule im Landkreis Altötting. Wegen des Wechsels vom acht- auf das neunjährige Gymnasium gab es heuer nur Abschlussschülerinnen und -schüler am Maria-Ward-Gymnasium, der sogenannten „Auffangschule“ im Landkreis mit Flex-Klasse, sowie an der BOS.
Sarah Mae Rieder nahm die Auszeichnung aus den Händen von Lion-Vizepräsident Helmut Radecker (links) und Dr. Dieter Gilles, Vorstand des Hilfswerks des Lions-Club Altötting-Burghausen entgegen. | Dr. Bernhard Langhammer

Da nur zwei prämierte Arbeiten im Rahmen einer Feierstunde in der Hans-Kammerer-Schule in Burghausen präsentiert wurden, nutzte Bürgermeister Florian Schneider die Gelegenheit, den Gästen auch die neuen Projekte des Lions-Programms „Schule plus“ vorzustellen. Der Vizepräsident des Lions-Clubs Altötting-Burghausen, Helmut Radecker, begrüßte in Vertretung des Präsidenten die Gäste. Rudolf Schramm, Lionsfreund und Leiter des Hertzhaimer-Gymnasiums Trostberg, übernahm die Einführung und Laudatio der prämierten Arbeiten.
Im Rahmen des W-Seminars Geschichte mit dem Leitthema „Das Zeitalter der Diktaturen“ entstand unter der Leitung von Sybille Eggl eine Seminararbeit, die sich mit einem der prägendsten Diktatoren des 20. Jahrhunderts befasst: Josef Stalin. Da die Ausbildung eines Personenkults ein zentrales Merkmal diktatorischer Herrschaftsformen darstellt, wurde dieser Aspekt – ergänzend zur Analyse historischer Ereignisse in der Sowjetunion sowie Stalins Biografie – in den Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit gestellt. Die Preisträgerin Sarah Mae Rieder vom Maria-Ward-Gymnasium Altötting präsentierte ihre Seminararbeit „Stalins Personenkult von damals bis heute“. Dabei stellte sie vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Entwicklungen in der Ukraine und Russland einen Bezug zur russischen Politik unter Wladimir Putin her und zeigte in beeindruckender Weise auf, inwiefern das postsowjetische Erbe Stalins bis in die aktuelle Gegenwart nachwirkt.
Die Seminararbeit von Preisträger Daniel Neulinger hat den Titel „Effiziente Reduzierung von Antibiotikaresistenzen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland“; sie entstand an der Beruflichen Oberschule Inn-Salzach Altötting unter Leitung von Kai Hager im Rahmen des Chemie- und Biologieunterrichts. Neulinger beschäftigte sich mit dem Anstieg von Erkrankungen durch antibiotikaresistente Erreger im Bereich der Nutztierhaltung in Deutschland. Diese Entwicklung birgt einerseits wirtschaftliche Gefahren, stellt jedoch auch eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Im Rahmen seiner Arbeit analysierte der Abiturient detailliert die Ursachen für die Zunahme resistenter Keime und diskutierte mögliche Lösungen im Zusammenspiel von Gesetzgebung und landwirtschaftlicher Produktion. Seine Ausführungen wurden untermauert mit einer Umfrage unter regionalen Landwirten und Landwirtinnen sowie einem Interview mit einem spezialisierten Tierarzt.
Die vom Lions Club gespendeten Preise, ein spezieller Glaspokal und ein Scheck über 750 Euro, wurde beiden Gewinnern vom Vorstand des Hilfswerks des Lions-Club Altötting-Burghausen, Dr. Dieter Gilles, und Lions-Vizepräsident Helmut Radecker überreicht. „Der Ideenreichtum und das Engagement der jungen Menschen gibt Mut und Zuversicht“, so Vizepräsident Radecker, der sich in seinem Schlusswort bei allen Lehrern, den Organisatoren und speziell der Bläserklasse 4 der Hans-Kammerer-Schule für die musikalische Umrahmung der Feier bedankte.