Integration von Asylbewerbern

Altötting-Burghausen | 01. Mai 2021 | Helmut Radecker
In den ersten drei Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland dürfen Asylbewerber kein Arbeitsverhältnis eingehen, d.h. für die meisten ist es eine Zeit, in der sie "zur Untätigkeit verdammt " sind.

Seit Frühjahr 2015 hatte sich eine Arbeitsgruppe unseres Clubs intensiv mit der Erarbeitung eines Konzepts beschäftigt, wie dieser Zeitraum für die betroffenen Menschen sinnvoll ausgefüllt und genutzt werden kann. Als Ergebnis startete mit Beginn Juli 2015 das Projekt unseres Hilfswerks und der Stadt Burghausen  „Asylbewerberintegration im  Landkreis Altötting“. In einer Werkstatt lernen Flüchtlinge leichte handwerkliche Tätigkeiten, um sich so selbst behelfen können. Sie werden betreut von pensionierten Handwerksmeistern verschiedener Fachrichtungen, die den tatkräftigen Asylbewerbern zeigen, wie man Regale baut, Elektrokabel verlegt oder – ganz wichtig − Fahrräder repariert. Alles nur für den Eigenbedarf. Und: Geld bekommen die Asylbewerber für ihre Arbeit nicht, denn sie dürfen ja nicht in einem Arbeitsverhältnis stehen. Neben der Vermittlung von handwerklichen Fähigkeiten wird im Gespräch mit den Meistern auch nebenbei Deutsch gelernt und damit ein wesentlicher Beitrag zur Integration geleistet. Die Stadt Burghausen hatte unter ihrer Schirmherrschaft und Trägerschaft für das Projekt eine geeignete Immobilie in Burghausen angemietet. Für die Ausstattung der Werkstatt mit Werkzeug und Material sowie die Arbeitskleidung konnten neben der Stadt Burghausen und unserem Hilfswerk als Sponsoren die Firmen InfraServ Gendorf, Wacker Chemie, Kreutzpointner und Hinterschwepfinger gewonnen werden.

Das Projekt ist mit Wirkung zum 1.1.2017 in die Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes übergegangen.