2023 - Krankenhaus für Togo - Altötting-Burghausen
Ein neues Krankenhaus für Togo
Schon seit Jahrzehnten unterstützt der Lions- Club Altötting-Burghausen das afrikanische Land Togo durch die Zusammenarbeit mit der PiT-Togohilfe e.V., damals noch von Deggendorf-Lions-Mitglied Gerhard Reichert geleitet. Bei einer Kontrollreise diesen Frühling hat sich nun ein weiteres Projekt ergeben, dass der Club finanziell unterstützen will: Der Bau eines neuen Krankenhauses in der Großgemeinde Zooti.
Federführend für den Lions- Club ist hier Projektleiter Helmut Radecker, der Anfang des Jahres Teil der Delegation von Togohilfe-Vorsitzender Margarete Kopp bei der „Projektkontrollreise“ in das westafrikanische Land war. „Eigentlich ging es um die Grundsteinlegung einer Schule, bis uns der König von Zooti deren Krankenhaus gezeigt und uns sein Leid gepredigt hat“, erzählt der 60-jährige Emmertinger.
Radecker erschütterte bei der Reise neben viel Armut und Hunger in dem Land auch die mangelhafte Gesundheitsversorgung in den ländlichen Gebieten: „Die Kindersterblichkeit ist hoch und die Mütter und Väter sterben an einfach behandelbaren Krankheiten wie Leistenbruch, Blinddarmentzündungen oder offenen Brüchen. Ich habe bei der Reise auch meine zwei Patenkinder in Togo besucht und musste leider miterleben, wie deren Vater an einem Leistenbruch gestorben ist“, sagt Radecker. Er habe in dem Land einiges gesehen, das ihn im Leben prägen werde.
In dem Krankenhaus gab es auch ein „Magazin“ voller Babys, die kurz vor dem Verhungern waren. „Ich habe viel während der Reise mit der Kamera dokumentiert und dann in der Klinik die Mutter Ajoda mit ihrem unterernährtem etwa drei Monate altem Kind getroffen, die sich von mir fotografieren lassen wollte“. Sie sei bereits zum zweiten Mal mit dem Baby hergekommen: „Vier Wochen vor unserem Besuch hatte der fast verhungerte Säugling laut Krankenschwester ein Gewicht von unter 1000 Gramm, weil Ajoda aus Nahrungsmangel keine Muttermilch mehr geben konnte. Das Kind wurde dort aufgepäppelt, doch jetzt beim zweiten Besuch war es wieder deutlich untergewichtig“, sagt Radecker.
Im Zentrum Zooti gibt es seit 1974 eine staatlich betriebene Buschkrankenstation, die in einem Lehmbau untergebracht ist. Trotz stetiger Ausbesserungsmaßnahmen seien die Räumlichkeiten mittlerweile so hinfällig, dass eine ordentliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht mehr gegeben sei.
Zooti ist ein Königreich mit sechs Dörfern und einem jungen König, der sehr interessiert an Veränderungen sei und schon bei anderen Projekten gut mit der Togohilfe zusammengearbeitet habe. „Die Dorfbevölkerung will uns mit ihrer Arbeitskraft unterstützen. Anfangs sollte die Klinik nur saniert werden, jedoch wurde bei ersten Arbeiten festgestellt, dass es keine tragfähigen Fundamente mehr gibt“, berichtet Helmut Radecker.
Daher soll direkt ein neues Gebäude errichtet werden. Dies hat den Vorteil, dass die medizinische Versorgung zumindest im bisherigen Umfang auch während der Baumaßnahmen fortgesetzt werden kann. „Es wird ein Finanzaufwand von 37.000 Euro benötigt, wobei da schon die Eigenleistung der Dorfbevölkerung und des Königs, der für die Mehrkosten durch den Bau aufkommen will, berücksichtigt ist “, erzählt der Emmertinger.
Bereits in den 90er-Jahren hat sich der Lionsclub für den Bau einer Krankenstation im nördlichen Togo nahe der Sahelzone eingesetzt. „Nach jahrelanger Unterstützung durch die Lions ist dieses Buschkrankenhaus nun nachhaltig etabliert und trägt sich selbst. Das ist ein riesen Erfolg für die Gesundheit der Menschen in dieser Region“, sagt Helmut Radecker.
So hat er das Projekt der neuen geplanten Krankenstation beim Lionsclub vorgestellt und direkt 20.000 Euro Spenden sammeln können: die Hälfte vom Club selber und den Rest über andere Bereiche. Spenden können an das Konto Hilfswerk Lions-Club Altötting-Burghausen e.V. IBAN: DE47 7116 0000 0000 1773 00; BIC: GENODEF1VRR mit dem Vermerk „Spende Krankenhaus Togo“, gesendet werden.